„THE CROWD“ besticht vordergründig mit seinem ästhetischen Reiz des Farbspiels und klärt sich inhaltlich erst mit der bewußten Auseinandersetzung der Installation. Insgesamt 210 mit Stoff bespannte Keilrahmen bilden einen zylindrischen, annähernd raumhohen Körper, welcher durch eine Lücke im Zylinder betreten werden kann. Proportional orientiert sich die Gesamtgröße der Arbeit an der Größe des Ausstellungsraumes und dem physischen Wechselspiel mit den Betrachter. Das Gefühl von „Umarmung“ und „Bedrängt werden“ halten sich die Waage und ermöglicht es einem sich auf die Situation einzulassen oder sich ihrer zu entziehen. Das Erkennen der Herkunft der Stoffe klärt sich erst im Betrachten der Außenseite der Installation – an einigen „Bildern“ sieht man auf deren Rückseite noch typische Original Labels der Hersteller der Kleidungsstücke. Das verwendete Material des Kunstwerks sind, neben den handelsüblichen Keilrahmen, Stoffe aus getragenen und ausgemusterten Kleidungsstücken. Diese Kleidungsstücke wurden großteils von Second Hand Läden bezogen, welche gewaschen, zugeschnitten und auf Keilrahmen montiert wurden. Sie bilden somit einen Querschnitt einer umgebenden Gesellschaft, einem „Gegenüber“ in Form personifizierter Farbtafeln. Die Frage nach der Wahrnehmung des Individuum, dem Bewusstsein der eigenen Position als Teil einer Gruppe drängt sich auf. Begriffe wie Zugehörigkeit oder das Gegenteil davon, Abgrenzung oder Teilhabe, Einsamkeit oder Geborgenheit, Nähe oder Distanz, Auseinandersetzung oder Flucht, sind gegensätzliche Werte und Haltungen welche wiederum von uns allen permanent Entscheidungen fordern.